B. Un­ter wel­chen Voraus­set­zun­gen gibt es Scha­denser­satz?

IV. Wa­rum gibt es § 311a Abs. 2 BGB als Son­der­re­ge­lung?

§ 311a Abs. 2 BGB re­gelt den An­spruch auf Scha­denser­satz statt der Leis­tung und Er­satz frus­trier­ter Auf­wen­dun­gen bei an­fäng­li­cher Un­mög­lich­keit aus­schließ­lich bei ver­trag­li­chen Schuld­ver­hält­nissen (bei an­de­ren Schuld­ver­hält­nissen fin­det § 311a Abs. 2 BGB keine An­wen­dung).

Rechts­fol­gen:

Der Scha­denser­satz wird auf­grund der Un­mög­lich­keit nicht als Na­tu­ral­re­sti­tu­tion, son­dern in Geld gem. § 251 BGB ge­leis­tet. Da­bei wird der Gläu­bi­ger so ge­stellt, als sei die Leis­tung er­füllt wor­den (po­si­ti­ves In­ter­es­se).

Bei Tei­lun­mög­lich­keit ist Scha­denser­satz statt der Leis­tung gem. § 311a Abs. 2 S. 3 BGB iVm § 281 Abs. 1 S. 2, 3 BGB nur mög­lich, wenn der Gläu­bi­ger an der Teil­leis­tung kein In­ter­esse hat und die Pf­licht­ver­let­zung nicht nur un­er­heb­lich ist. Er­hal­tene Leis­tun­gen müs­sen gem. §§ 346 Abs. 1, 281 Abs. 5, 311a Abs. 2 S. 3 BGB zu­rück­ge­währt wer­den.

Voraus­set­zun­gen:

  1. An­fäng­li­che Un­mög­lich­keit ei­ner Leis­tungs­pflicht (ob­jek­tive oder sub­jek­ti­ve):

2. Kennt­nis/­ver­schul­dete Un­kennt­nis der an­fäng­li­chen Un­mög­lich­keit: Das Ver­tre­ten­müs­sen des Schuld­ners wird gem. § 311a Abs. 2 S. 2 BGB ver­mu­tet. Ex­kul­pa­ti­ons­mög­lich­kei­ten, wenn der Schuld­ner

  • die Un­mög­lich­keit nicht kannte UND
  • er oder seine Er­fül­lungs­ge­hilfen die Un­kennt­nis nicht gem. §§ 276 ff. BGB ver­tre­ten müs­sen. (Aus­nah­me: Der Schuld­ner hat eine Ga­ran­tie oder ein Be­schaf­fungs­ri­siko gem. § 276 Abs. 1 S. 1 BGB über­nom­men und haf­tet so­mit ver­schul­den­su­n­ab­hän­gig.)

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