A. Was ist eine BGB-Ge­sell­schaft?

II. Gel­ten die §§ 705 ff. BGB auch für an­dere Ge­sell­schaf­ten?

Die GbR ist die Grund­form al­ler Per­so­nen­ge­sell­schaften. Das be­deu­tet: So­weit keine spe­zi­el­le­ren Re­ge­lun­gen für an­dere Per­so­nen­ge­sell­schaften (OHG, KG, stille Ge­sell­schaft, EWIV und Part­ner­schaft) ein­grei­fen, gel­ten auch in­so­weit die §§ 705-740 BGB.

Das Ver­bot der nach­träg­li­chen Er­hö­hung der Bei­trags­pflicht (§ 707 BGB) gilt für alle Per­so­nen­ge­sell­schaften; dem­ge­gen­über se­hen alle be­son­de­ren Ge­sell­schafts­for­men ei­gene Re­ge­lun­gen zu Ge­schäfts­füh­rung und Ver­tre­tung vor - in­so­weit gel­ten also die Re­ge­lun­gen für die GbR§ 709, 714 BGB) nicht.

Auch der Haf­tungs­maß­stab des § 708 BGB gilt im In­nen­ver­hält­nis grund­sätz­lich auch in den an­de­ren Per­so­nen­ge­sell­schaften.

Die herr­schende Auf­fas­sung ist aber da­bei nicht ste­hen­ge­blie­ben. Viel­mehr wird heut­zu­tage auch der um­ge­kehrte Weg be­schrit­ten, d.h. es wer­den Nor­men, die ei­gent­lich nur für die spe­zi­el­len Per­so­nen­ge­sell­schaften gel­ten, ana­log auch auf die GbR an­ge­wandt.

Dies be­trifft ins­be­son­dere die Re­ge­lun­gen zur Haf­tung der Ge­sell­schaf­ter: § 128 S. 1, HGB, § 130 HGB und § 160 HGB fin­den nach heute weit über­wie­gen­der Auf­fas­sung auch auf die GbR An­wen­dung. Diese Ana­lo­gie mag auf Ver­wun­de­rung sto­ßen und be­darf noch nä­he­rer Be­grün­dung - wir wer­den uns spä­ter noch nä­her da­mit be­fas­sen.

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